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Dieser Beitrag handelt von Scheingrenzen. Sie wissen nicht was das ist? Dann schauen Sie sich einmal dieses Rätsel an. 90% oder mehr können dieses Rätsel nicht lösen, wenn sie das erste mal damit konfrontiert werden.
Gesucht ist eine Lösung in der euklidschen Ebene. 4 gerade Strecken, die derart miteinander verbunden sind, dass der Endpunkt der einen mit dem Anfangspunkt der nächsten Strecke identisch ist. Nur die erste Strecke hat einen “freien” Anfangspunkt und die letzte der 4 Strecken einen freien Endpunkt. Die 4 Strecken haben die 9 (als ideal anzunehmende) Punkte zu schneiden.
Was lernen Sie jetzt daraus?
Warum ist dieses Rätsel so schwer zu lösen? Warum gibt es durchaus intelligente Menschen, die dieses Rätsel nicht lösen können?
Es liegt an unserem Gehirn, an der Art wie wir denken. Unser Gehirn ist darauf trainiert, anders als die historischen Computer, auch mit weniger Informationen auszukommen, als eigentlich für die Lösung eines Problems erforderlich sind. Es “interpoliert” ständig, ergänzt gehörtes und gelesenes mit gespeichertem Wissen und stellt so eine Wirklichkeit dar, die eine Mischung ist, aus tatsächlich Wahrgenommenem und aus unseren Erfahrungen, darüber, wie diese Welt tickt.
In obigem Beispiel passiert nun genau das: Das Gehirn nimmt an, dass das Quadrat, das die 9 Punkte umfasst, gleichzeitig der “Lösungsraum” ist. Das passiert automatisch alleine aufgrund der Anordnung der Punkte, verstärkt durch die farbliche (gelbe) Unterlegung. Dort versucht das Gehirn die Lösung zu finden und übersieht dabei ganz, dass es eine solche Definition des Lösungsraumes in dieser Aufgabenstellung nicht gab. Diese Einschränkung, die dann dazu führt, dass das Rätsel nicht lösbar wird, diese Einschränkung haben wir uns selbst gegeben!
Scheingrenzen eben.
Und weil eben unser Gehirn so tickt wie es nun mal tickt, fallen wir im täglichen Leben auch an anderer Stelle darauf rein. Einem Chef “liefern” wir mehr, als er verlangt hat, ein Projektteam findet die naheliegende Lösung eines Problems nicht. Und vieles andere mehr.
Solche “Blockaden” müssen wir erkennen, müssen mit etwas Abstand (und Ruhe) die Probleme betrachten, dann können wir die Scheingrenzen erkennen, die Grenzen, die wir uns selbst gegeben haben, oder von denen wir glauben, dass sie da sind. Auch dabei hilft uns das Gehirn, wenn wir ihm die Zeit und die Möglichkeit dazu geben.
Erzeugt bitte aus 6 gleich langen Streichhölzern 4 gleichseitige Dreiecke 🙂
(Ohne die Streichhölzer zu zerstören)
Wenn ihr die Lösung findet, dann habt ihr was gelernt (oder das Rätsel schon gekannt).